30. Dezember 2025

Plattdütske Märchenstunde im Heimathaus

Plattdeutsch kommt immer noch gut an; das zeigte jetzt eine Veranstaltung in Haren. Denn kürzlich fand im Müllerhaus ein rundum gelungener plattdeutscher Märchennachmittag statt. Die eintrittsfreie Veranstaltung, organisiert vom Heimatverein Haren, wurde in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführt und lockte zahlreiche Besucher an. Im Mittelpunkt standen die vielfältigen Darbietungen von Kindern der Maximilianschule Rütenbrock und der Michaelschule Tinnen. Nach der gemeinsamen musikalischen Begrüßung mit „Läiwe Lüe, gauden Dag“ trugen einige Tinner Mädchen und Jungen ein unterhaltsames Rollenspiel zum Märchen „De Fisker un siene Frau“ vor. Das ursprünglich von den Gebrüdern Grimm geschriebene Märchen lehrt uns, nicht zu gierig zu werden, sondern lieber bescheiden und zufrieden zu bleiben. Besonders viel Beifall erhielt der Schüler Leo, der als Fisker verkleidet sowohl die Einleitung als auch das Märchenende auswendig in plattdeutscher Sprache auf der Bühne performte. Anschließend traten zehn Rütenbrocker Dritt- und Viertklässler aus der AG „Theater und Märchen up Platt“ mit dem Stück „Dätt Wettloopen von Hase und Igel“ auf, ebenfalls aus der Feder der Grimmschen Brüder.

Nach der Pause mit selbstgebackenen Plätzchen und Glühwein führten sechs Tinner Kinder das Märchen „Sterntaler“ als plattdeutsches Theaterstück vor. Ein armes Mädchen, überzeugend gespielt von der Drittklässlerin Majvi, teilt alles, was es hat, mit anderen Menschen. Ihre Bescheidenheit wird belohnt, indem plötzlich unzählige Sterne vom Himmel fallen und sich in Goldtaler verwandeln. Ein besonderes Highlight für die Zuschauer war das „Herabregnen“ von Goldsternen am ende des Grimm-Märchens. Zwischendurch sangen die jungen Schauspieler, begleitet von ihren Lehrerinnen Ilka Gerlach und Maria Hamm, inhaltlich passende plattdeutsche Lieder.

Darüber hinaus trugen Mitglieder des Heimatvereins lustige Dönkes auf Platt vor. Als verdiente Belohnung für ihre gelungenen Darbietungen erhielten alle Mädchen und Jungen kleine Präsente, überreicht durch Heinz Menke, der den Arbeitskreis „Mundart und Brauchtum“ mit viel Herzblut leitet. Darüber hinaus wurden im Verlauf der plattdütsken Märchenstunde Spenden für die Fördervereine der beiden beteiligten Schulen gesammelt. Diese Einnahmen stellen eine wunderbare finanzielle Unterstützung für weitere schulische Projekte und Aktivitäten dar. Allen Beteiligten hat die Vorbereitung und Durchführung des Märchennachmittags große Freude bereitet. Das Interesse an der plattdeutschen Sprache ist groß und spornt alle Beteiligten dazu an, weitere gemeinsame Projekte zu verwirklichen.